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Auf dieser Seite beschäftige ich mich mit

- Tankdeckel reinigen

- Bremsensanierung

- Tank entrosten und versiegeln

- Vergaser Ultraschall reinigen und überholen

Anfangs hatte ich hier Unmengen Text und Fotos einzeln eingefügt. Das ist wenig praktisch zum Lesen und noch unpraktischer, wenn man sich das downloaden und ausdrucken will. Daher gehe ich nun sukzessive dazu über, die einzelnen Kapitel als pdf zu erstellen.

Wie schon unter "HOME" geschrieben, freue ich mich über Euer Interesse an meinen Texten und Beiträgen.

Wichtig:

Ich gebe keine Arbeitsanleitungen sondern beschreibe das, was ich mache, um meine moppeds oder die von Kollegen, Bekannten oder Freunden zum Laufen zu bringen oder am Laufen zu halten. Motorräder sind zwar -neben anderen Dingen - mein Hobby, aber ich habe keinen Beruf erlernt, der damit in irgendeinem Zusammenhang steht.

Alles was ich weiß oder zu wissen glaube habe ich mir selbst angeeignet, natürlich nur mit tatkräftiger Unterstützung fachkundiger Leute, hier hervorzuheben meinen guten Freund Erwin, der Maschinenbau studiert und dort seinen Diplom Ing. gemacht hat und der (fast) alles weiß.

Dennoch oder gerade deshalb ist hier der Hinweis vonnöten, dass ich keinerlei Garantie übernehme, ob das, was ich hier schreibe und beschreibe, der Weisheit letzter Schluss ist und daraus resultierend auch jede Haftung ausschließen muss, die in irgendeinem Zusammenhang mit den hier beschriebenen Arbeiten steht. Ihr handelt stets auf eigene Gefahr und auf eigenes Risiko.  

Tankdeckel zerlegen und reinigen.

Zuweilen machen Motorräder seltsame Geräusche. Sie jammern, stöhnen, pfeifen oder zischen. Ich habe zwei Tage lang in meiner Garage nach einem jammernden Katzenbaby gesucht, bis ich gemerkt habe: Es war meine dort abgestellte Yamaha FJ 1200, die dieses klagende Jammern von sich gab. Mehr lesen

 

Bremsensanierung

Bremsensanierung pdf download

Ein Wort voraus:

Arbeiten an Bremsen oder sicherheitsrelevanten Fahrzeugteilen setzen Grundwissen und praktische Erfahrung voraus. Bitte lassen Sie solche Arbeiten im Zweifelsfalle besser von einem Fachmann machen.

Wenn ich ein älteres Motorrad „neu“ erwerbe, reicht es mir nicht aus, die Bremsbeläge zu wechseln, sofern das überhaupt erforderlich ist, und die Hydraulikflüssigkeit auszutauschen, nein, da will ich es schon genauer wissen.

Festsitzende Bremskolben und andere Gemeinheiten im System können nämlich tödliche Konsequenzen nach sich ziehen, von guten Bremsen hängt zuweilen das Leben des Motorradfahrers ab. 

Warum dies so wichtig ist und wie man dabei vorgehen sollte, will ich am Beispiel einer 25 Jahre alten Kawasaki GPZ 900 R zeigen, ein Motorrad, das in Form meiner ungedrosselten Maschine gut 250 km/h schnell ist.

Nachdem die beiden vorderen Bremsen bereits gemacht  wurden, nun am Beispiel der hinteren Bremse.

Bremssattel komplett mit Halterung ausgebaut:

und von der Rückseite:

Sieht ja schon richtig eklig aus, gelle. Jetzt muss der Bremskolben raus. Man kann zunächst die Leitung dran lassen und (unter ständigem Nachfüllen von Bremsflüssigkeit) den Kolben rauspumpen, ich mach’s mit Pressluft, aber Vorsicht, das kann ordentlich knallen und der Kolben zum Geschoss werden. Am besten gut mit einem dick gewickelten Lappen abfangen keinesfalls mit der Hand !

Und jetzt kommt die genannte Gemeinheit: An dem angegammelten Bremskolben erkennt man kleine Kristalle,

…ein Blick in den Zylinder und man weiß wo sie herkommen, diese Bremse stand kurz vor dem Infarkt:

 

Herausgepopelt sieht kristalline Bremsflüssigkeit so aus:

 

Nun wird die Bremse komplett zerlegt, Rost, Dreck und Bremsflüssigkeit machen es sinnvoll, Handschuhe zu benutzen.

Bremsankerplatte, Bremssattel mit – zylinder, Kolben, Halterung, Klemmfedern, Gummitüllen, Bremsbeläge und –schrauben… 

 

…wandern ins heiße Bad und werden mittels Ultraschall gereinigt.

Ich verwende ein 6,5 Liter Bad mit Heizung und 150 Watt Leistung.

Als Reinigungslösung verwende ich ein sehr wirksames Selbstlaborat, die handelsüblichen Reinigungsmittel sind ziemlich teuer und nicht für alles ideal, bei 6 Litern macht sich das bemerkbar. Aus haftungsrechtlichen Gründen habe ich die Inhaltsstoffe meiner "Suppe" hier wieder gelöscht.

 

 

Mit knapp 60 Grad „gekocht“ und 30 Minuten mit Schall bombardiert, sieht das Ergebnis nach dem Abspülen und -reiben wie folgt aus:

 

Der Bremszylinder wird innen ausgerieben, der Dichtgummi und der Staubschutzgummi vorsichtig herausgehebelt und ebenfalls gereinigt, die vorhandene Nut sauber gereinigt, das Ganze sieht dann so aus (Die Staubdichtung fehlt noch):

  

Nun kommt „Bremschemie“

 

Bremskolben und vor allem die Gummidichtungen im Zylinder werden mit der farblosen ATE Bremsenpaste dünn eingerieben, dann wird der Bremskolben vorsichtig (ganz gerade halten) komplett hinein geschoben… (und nachher noch mal auseinander genommen, weil ich den Staubdichtring vergessen habe)

 

mit Kupferpaste gegen Bremsenquietschen dünn bestrichen,

 

ebenso die Beläge auf der Rückseite….

 

danach wird alles zusammengebaut und sollte dann in etwa so aussehen:

 

nicht nur von vorne wie neu, auch von hinten:

Tanksanierung

Tanksanierung pdf download

hier am Beispiel eines sehr stark verrosteten Tanks einer Yamha XJ 550 von 1985

Rost im Tank führt nicht nur irgendwann zum Verlust des teuren Saftes, wenn das Spritfass durchgerostet ist, sondern schon lange vorher zum "Infarkt", wenn die Rostflocken aus dem Tank in den Vergaser gelangen und die feinen Düsen verstopfen. Wie das aussieht, sehen Sie unter der Rubrik "Vergaser reinigen".

Gerne werden dann Benzinfilterchen zwischen"geschaltet", die aber ebenso schnell dicht sind, oder schon mangels Gefälle gar nicht genug Kraftstoff durchlassen, so dass auf der nächsten Autobahnhatz oder plötzlich auf der Landstraße dem Motor beim Überholen die Puste ausgeht. 

Es hilft alles nix, der Tank muss saniert werden, am Besten durch nachhaltiges Entrosten und einer Neubeschichtung mit speziellen Mittelchen. Ich habe mich für das "Kreem rot" Set der Firma ammon-technik entschieden, das Kreem Set (rot) für kleine Tanks kostet mit Porto rund 50 Euro... (www.tanksiegel.de)

Die Arbeitsweise erschließt sich am leichtesten durch Fotos.

Was man haben sollte:

- Einen ausreichend großen Arbeitsplatz

- Eine Kochplatte (Wer mit aggressiven Reinigern und Säuren in Schatzis Küchenheiligtum hantieren will, bitte... ich nicht...)

- Einen Tauchsieder (vorher testen, ob der auch durch die Tanköffnung passt)

- Eine große Kunststoffwanne zum Ausgießen

- Einen alten und möglichst großen Topf

- ein einfaches Bratenthermometer zum Flüssigkeits- und Lufttemperatur messen

 

"Benzin" ablassen

Tanköffnungen fest verschließen (in den Einfüllstutzen passte der Stöpsel von der Spüle)

Tankreiniger zum Entfetten (Hier nach Abgießen)

Als erster Schritt wird der Reiniger eingesetzt. Das Zeugs kommt in Pulverform, wird in Wasser aufgelöst und auf 60 Grad erhitzt. Dazu benötigt man den Topf und die Kochplatte, mit einem 300 Watt Tauchsieder dauert das eine Ewigkeit. Mit dem Reiniger werden alle fettigen Stoffe (auch im Sprit ist ein wenig Öl) entfernt, loser Rost kommt natürlich auch mit heraus. Das Mittel muss 30 Minuten einwirken. Ich habe den Tank etwas mehr als bis zur Hälfte gefüllt, nach 30 Minuten den Einfüllstutzen mit einem Stöpsel verschlossen (und mit Panzertape gesichert !) und dann umgedreht nochmals 30 Minuten stehen lassen.

Tank schützen

Entroster einfüllen

Nach dem Reiniger kommt der Entroster. Die Vorgehensweise ist genau dieselbe wie bei dem Reiniger. Dazwischen wird der Tank gründlich mit klarem Wasser gespült.

Aufpassen: Nach der Einwirkzeit wird die jeweilige Flüssigkeit ausgekippt. Beide sind mehrfach verwendbar. Da das Entleeren moderner Tanks nicht sooo ganz einfach ist, empfiehlt es sich, eine große, rechteckige Plastikwanne zu verwenden, aus der man die Brühe danach (durch ein Filtersieb) in einen Kanister zur Aufbewahrung zurückleeren kann. Die Verwendung dicker Handschuhe empfiehlt sich schon wegen des rund 60 Grad heißen Tanks.

Nach Entrosten spülen und trocknen

Wenn der Entroster draußen ist, muss der Tank erneut gründlichst mit klarem Wasser gespült werden. Dann muss er restlos trocknen. Letzte Wasserreste bekommt man am besten mit Haushaltstüchern heraus, wenn man den Tank auf die Seite legt, durch die der Füllstandsgeber montiert war -sofern er einen solchen hat. Mit einem Heißluftfön, langsam und gleichmäßig erhitzen und am besten über Nacht an einem warmen Ort trocknen lassen.

Sieht gut aus (ich hätte fotografieren sollen, was da rauskam :rolleyes: )

Versiegelung anrühren (Hier: Kreem rot)

Nun wird das Tanksiegel eingebracht. Die Alternative Kreem rot wird mit einem Verdünner angerührt und bindet durch Lufttrocknung ab, die Alternative Kreem weiß ist ein Zweikomponentenmaterial, das durch die Reaktion abbindet. Vorteil von "rot": Das übrig bleibende Material kann innerhalb eines begrenzten Zeitraums wieder verwendet werden.  

Einfüllen, Tank schwenken, bis einem die Arme abfallen, überschüssigen Rest ablassen

Innerhalb der nächsten 2-3 Stunden immer wieder drehen, dass sich keine Pfützen bilden, einen Tag (24 Std) ablüften lassen und alles mit dem Heißluftgebläse nochmals auf etwa 80 Grad erhitzen - Fertig 

Mindestens 8 Tage warten, bis man Sprit einfüllt.  

Auf was man achten sollte: Den Tank gut schützen, das rote Zeugs ist hartnäckig, Handschuhe (Latex) tragen. Beim Einfüllen der heißen Lauge (Reiniger) und Säure (Entroster) sehr vorsichtig hantieren, Brille !

Auf der hp von den Ammon - Fritzen ist ein Video mit einem Horex Tank. Toll. Moderne Tanks lassen sich eben nicht bis an den Rand füllen. Ich habe den Tank daher wie schon oben beschrieben etwas mehr als halbvoll gemacht, alles je eine halbe Stunde einwirken lassen (mit Tauchsieder Temperatur auf 60 Grad halten), Stöpsel auf den Tankstutzen und umdrehen, nochmal eine halbe Stunde. Geht einwandfrei.

Auch hat der Yamaha Tank nur einen Benzinhahnauslauf und den in der Mitte. Es ist ziemlich mühsam, den letzten Rest von dem überschüssigen Tanksiegel da rauszubekommen. Umso wichtiger ist das ständige Wenden und Drehen, bis das Zeugs einigermaßen fest ist und nicht mehr läuft (2-3 Stunden) 

Pfützen bekommen nach dem Trocknen irgendwann Risse und dann löst sich das Siegel ab.

edit: Etwas Wichtiges habe ich vergessen: Den Stöpsel von der Spüle wieder zurücklegen. Sonst gibbet mecker von Schatzi... :cool:

Vergaser Ultraschall reinigen und überholen pdf download

 

 

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